Als mein Opi in Pension ging, baute er ein neues Haus und wir, meine Eltern, mein Bruder und ich, zogen mit ihm ein. Fast jedes Jahr, für einige Jahre, reiste Opi durch die Welt, oft monatelang. Wenn er zurück kam, brachte er Geschenke für uns Kinder und vor allem Geschichten. Man bedenke, dass es damals, vor 50 bis 60 Jahren, wenig Bilder gab und noch lange kein Internet. Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen als Schüler war es, Opis großen Bertelsmann-Atlas zu studieren, um seine Reisen nachzuvollziehen. Das war die Basis meiner Vorliebe für das Reisen.
Heute ist es mit dem Reisen zwar viel einfacher, als zu Opis Zeiten, aber dafür sind unendlich viel mehr Menschen unterwegs. Wir belasten die Umwelt durch Emissionen unserer Transportmittel und die Sehnsuchtsorte durch viel zu viele Menschen auf einmal (Stichwort Venedig, Barcelona, Mount Everest uva.).
Trotz dieser Dilemmata ist das Reisen wichtig, der Austausch mit den Menschen aus der ganzen Welt und wohl auch der wirtschaftliche Wert des Tourismus. Ich versuche, weniger, aber dafür bewusster unterwegs zu sein, zweimal pro Jahr max. mit dem Flugzeug und mehr mit dem Zug. Ausserdem erkenne ich, wie interessant und schön es in der „unmittelbaren“ Umgebung ist (maximal 7 bis 8 Stunden mit Zug oder Auto). Immer wieder treffe ich Menschen, die sich an allen möglichen Orten der Welt wesentlich besser auskennen, als im eigenen Land. Natürlich ist das nicht zu bewerten, aber das Gute liegt doch oft recht nah.
Daher möchte ich hier Erlebnisse teilen und vielleicht auch die eine oder andere Anregung liefern.