„Geschichte darf man weder beweinen, noch belachen - Geschichte muss man verstehen.“
Sagte vor etwa 350 Jahren der berühmte niederländische Philosoph Baruch de Spinoza. Schon in der Schulzeit war Geschichte eines meiner Lieblingsfächer und das blieb so bis heute. Geschichte ist wohl der größte Lehrmeister der Menschheit – wenn sie denn willens ist, sich damit auseinander zu setzen.
Gut die Hälfte aller Bücher, die ich in meinem Leben gelesen habe, haben einen geschichtlichen Kontext. Insbesondere interessieren mich die Zeitgeschichte des „langen 20. Jahrhunderts“, das Mittelalter, die Geschichte derjenigen Länder, in denen ich lebe und gelebt habe, die Geschichte der Industrialisierung und die Wirtschaftsgeschichte der Neuzeit.
Jeder halbwegs gute Politiker oder Autokrat benützt oder beruft sich auf „die Geschichte“ zur Erklärung oder Rechtfertigung seiner Taten und Entscheidungen. Jeder Staat bzw. jedes Gemeinwesen hat seine Gründungsgeschichte, die hauptsächlich zur Identitätsstiftung beiträgt.
Daher hat Spinoza schon ganz recht, wenn er sich auf ein Geschichtsverständnis beruft und dieses zu erlangen ist oft aufwändig aber dann meistens erhellend. Daher wird es hier, in diesen Texten, häufig Bezüge auf die Geschichte geben.